Herbst-Vollversammlung 2021

Glück im Unglück: die Vollversammlung der ACK Freiburg am 18. November 2021 war bereits vor den steigenden Corona-Infektionen als Onlineveranstaltung angesetzt, so dass dahingehend keine kurzfristigen Änderungen nötig waren. Ein großer Vorteil einer Zoom-Sitzung ist eine einfache und problemlose Zuschaltung von Gästen, Interessierten und Referenten –  auch derer, die nicht „vor Ort“ sind.

Bereits der Gottesdienst zum Beginn, der dieses Mal von der evangelischen Kirchenfamilie gestaltet wurde, stand unter dem Thema „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“. Dies ist nicht zufällig auch das Motto der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK), die im Sommer 2022 in Karlsruhe stattfinden wird.  Mit Auslegungen und einem eigens für die ÖRK-Vollversammlung komponierten Liedes wurde der Gottesdienst unter Klavierbegleitung gefeiert.

Unsere Herbst-Vollversammlung war dieses Jahr bereits die dritte Veranstaltung der ACK Freiburg, die sich mit diesem Thema beschäftigt. Nachdem die geistigen Impulse des „Ökumenische Dies“ im Sommer durch den Referenten Pfarrer Dietrich Werner (Brot für die Welt) eine mehr evangelische Sichtweise und der „Studien- und Begegnungstag“ im Herbst durch Pater Hans Ulrich Steymans (Uni Freiburg/CH) mehr eine katholische Ausrichtung hatten, freuten sich die Teilnehmenden jetzt auf den Vortrag von Erzpriester Radu Constantin Miron (Vorsitzender der ACK Deutschland), um eine orthodoxe Sichtweise und Einblick in die orthodoxen Kirchen zu bekommen.

Erzpriester Miron führte aus, dass die verschiedenen orthodoxen Kirchen sich nicht etwa durch unterschiedliche Konfessionen unterscheiden, da z.B. Liturgien und Kirchenrecht identisch sind, sondern durch ihre Territorialstrukturen. Durch die unterschiedlichen Sprachen entwickelten sich u.a. unterschiedliche Bräuche, manche benutzen einen abweichenden Kalender. Viele der orthodoxen Kirchen waren bereits bei der Gründung des ÖRK im August 1948 dabei, durch die Vielzahl der neu hinzugekommenen Kirchen stehen sie aber nun mit 22 von 350 Mitgliedskirchen eher in der Minderheit beim ÖRK.

Die Arbeit des ÖRK und der ACK verglich Herr Miron mit einem Raum voller Kuckucksuhren. Um Besucher zur vollen Stunde nicht zu überfordern sind sie alle auf unterschiedliche Zeiten eingestellt. Jede zeigt eine eigene Zeit an und schlägt nach ihrer Zeit die volle Stunde. Man weiß nicht, welche Uhr nun die richtige Zeit anzeigt und doch hat jede ihre Daseinsberechtigung. Es ist wichtig, die anderen wahrzunehmen, dass sie „da sind“ und was sie „zu sagen“ haben. Genauso decken die ACK und der ÖRK ein breites Spektrum von Mitgliedskirchen ab. Zudem fungiert die ACK Deutschland als Kommunikationsgremium für den Staat, wofür man gerade in der Pandemie dankbar war.

Die anschließende Aufteilung in „Break-Out-Rooms“ war eine abwechslungsreiche und angenehme Erfahrung. In den kleinen Gruppen wurde das Gespräch über die bereitgestellten Impulsfragen persönlicher.

Den gesamten Vortrag von Radu Constantin Miron kann man sich hier in drei Teilen anschauen.